Anne Frank Tag 2021

Unsere Schülerin Elena (Klasse 9a) hat sich im Rahmen der AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ mit der Geschichte von Anne Frank auseinandergesetzt. Dabei hat sie sich auch Gedanken dazu gemacht, weshalb die Erinnerung an Personen wie Anne Frank aus ihrer Sicht so wichtig ist.

Hier der eindrückliche Bericht:

1929 in Deutschland geboren, mit vier Jahren in die Niederlande geflohen, 2 Jahre lang versteckt gelebt und mit 15 Jahren von Nazis ermordet worden. Das Leben der Anne Frank unterschied sich sehr von denen der Jugendlichen heutzutage. Aufgrund ihrer jüdischen Abstammung wurde sie und ihre Familie von der antisemitischen Diktatur der Nazis vor und während des Zweiten Weltkriegs verfolgt und schließlich im Konzentrationslager umgebracht. Sie teilt die Geschichte Millionen anderer Menschen, die im Holocaust ermordet worden sind und gilt als Symbolfigur gegen die Unmenschlichkeit des Völkermordes in der Zeit des Nationalsozialismus. Bekannt geworden ist ihre Geschichte durch ihr Tagebuch, in dem sie die Jahre, in denen sie sich in einem Hinterhaus in Amsterdam versteckte, niederschrieb. Heute, am 12.06.2021 feiern wir ihren 92. Geburtstag.

Während der Corona-Pandemie haben viele Jugendliche mit Einsamkeit zu kämpfen. Freunde zu treffen und Partys zu feiern ist nicht mehr so wie vorher möglich, auch viele Hobbys fallen weg. Doch über das Internet haben wir die Möglichkeit, in Kontakt zu bleiben und uns gegenseitig mental zu unterstützen. Anders erlebte Anne Frank ihr Leben im Alter von dreizehn bis fünfzehn Jahren. Auf der Flucht vor der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland floh sie mit ihren Eltern und ihrer Schwester in die Niederlande, doch als sie schließlich auch dort immer mehr eingeschränkt und verfolgt wurden, waren sie gezwungen abzutauchen. Zwei Jahre lang lebten sie versteckt in einem Hinterhaus in Amsterdam. Mit ihnen wohnten andere Verfolgte, versorgt wurden sie von einem befreundeten Ehepaar. Während dieser Jahre schrieb Anne Frank ihr Tagebuch. Darin schilderte sie ihren tristen Alltag. In einem Eintrag im Dezember 1943 schrieb sie:

»Radfahren, pfeifen, tanzen, die Welt sehen, mich jung fühlen, wissen, dass ich frei bin – danach sehne ich mich.«

Dass ein 14-jähriges Mädchen sich so vor seinen Mitmenschen fürchten muss, dass es nicht mehr sein Haus verlassen kann, scheint in unserer Zeit absurd. Doch noch immer sind Rechtsextremismus und Rassismus in unserer Gesellschaft vorhanden. Noch immer fürchten Menschen um ihr Leben, wenn sie durch die Stadt gehen und viel zu oft wird diese Angst bestätigt. Umso wichtiger ist es, sich dessen bewusst zu sein, darauf aufmerksam zu machen und sich dagegen zu wehren. Toleriert man Diskriminierung, unterstützt man deren Verbreitung. An Tagen wie dem Anne-Frank-Tag erinnern wir uns an die Folgen dieser Diskriminierung und gedenken ihrer Opfer. In Zeiten der Corona-Pandemie mag es erscheinen, als ob die Zeit langsamer verlaufen würde, jedoch dreht sich die Welt weiter und jeden Tag erleben hunderte von Menschen Diskriminierung. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns trotz den momentanen Einschränkungen weiterhin gegen Antisemitismus, Rassismus und anderen Formen der Diskriminierung einsetzen und uns stark machen. Gerade im Zeitalter der Digitalisierung bestehen Möglichkeiten aktiv zu werden, HateSpeach mit LoveSpeach zu begegnen, Informationen zu verbreiten, über Vorurteile aufzuklären, Antisemitismus keine Chance zu geben und Bewegungen wie zum Beispiel Black Lives Matter zu unterstützen. Auch im persönlichen Umfeld kann man sich für die Wertschätzung aller Menschen einsetzen, indem man das Gespräch mit anderen Personen sucht.

Um mehr über Anne Frank, ihr Leben und ihr Tagebuch zu erfahren, empfehlen wir die folgende Online-Ausstellung:

https://www.annefranktag.de/lernmaterialien2021/digitale-ausstellung/

(Elena, 9a; Redaktion Mü, Lb; 12.06.2021)