Studienfahrten Jahrgang 12
Anfang Juni waren die Oberstufen-Profilklassen (WiPo, Bio, Sport und Geo) auf Studienfahrten in Europa unterwegs.
Wir präsentieren nun die Eindrücke des Sport-und WiPo-Profils.
Bericht des Wipo-Profils:
Wie es sich für das WiPo-Profil anbietet, haben wir unsere Studienfahrt in der EU-Hauptstadt Brüssel verbracht. Dank der Deutschen Bahn kamen wir pünktlich am frühen Montagabend in Brüssel an und wurden von unserem – wie es auf Beamtendeutsch heißen würde – „Verantwortlichen für die Gästebetreuung“, oder einfach unserem Stadtführer, abgeholt, der uns die gesamte Woche begleiten sollte. Nach einem kurzen Ankommen im Hostel, das den bescheidenen Namen „Sleep Well Youth Hostel“ trug, machten wir uns mit unserer Unterkunft vertraut, die zentral in Brüssel lag. Das Hostel befand sich – wie alle am nächsten Morgen feststellen mussten – direkt gegenüber einer Großbaustelle, die jeden Tag ab sechs Uhr morgens mit lautem Bohren den Tag einläutete. Außerdem erfuhren wir von Bruno, unserem Stadtführer, dass es nur etwa hundert Meter von einem der bekannteren Drogenumschlagplätze Brüssels entfernt lag. Wahrscheinlich war dies ein Grund dafür, dass für viele das Bett in dieser Nacht die bessere Option war, als das Brüsseler Nachtleben zu erkunden. Viele ließen es sich jedoch nicht nehmen, am frühen Abend mit gemieteten Fahrrädern eine kleine private Stadtführung zu machen oder im Hostel zu Abend zu kochen. Zum Glück spielte an diesem Tag das Wetter mit – wie sich später herausstellte, war es der schönste Tag der Woche.
Die folgenden Tage waren voll mit Programm und Gesprächen mit verschiedensten Abgeordneten. Wir als Profil, das sich in der Schule zwar theoretisch mit der Europäischen Union (EU) auseinandersetzt, konnten durch praktische Erfahrungen unser Wissen vertiefen und vieles besser verstehen. Die zahlreichen Programmpunkte, wie das interaktive Rollenspiel am Dienstag im Parlamentarium, bei dem wir realistisch den Entstehungsprozess von EU-Gesetzen durchlaufen konnten, oder die Gespräche mit Abgeordneten im Rat der EU und in der Kommission, brachten uns Brüssel näher und halfen uns zu verstehen, was dort eigentlich passiert. Nicht zuletzt durch die private Führung am Donnerstag im Museum der Europäischen Geschichte haben wir die Gründung der EU im Detail erklärt bekommen. Durch die Möglichkeit, immer wieder Fragen zu Europa stellen zu können – etwa mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, die angespannte Lage in den USA oder den Rechtsruck in Europa –, konnten wir unser Wissen vertiefen und mit Experten ins Gespräch kommen. So gut wie alle nutzten den Rahmen der Vorträge, um Fragen zu stellen und intern kleine Debatten zu führen.
Trotz der Niederlage am Mittwoch – Deutschland verlor gegen Portugal mit 1:2 im Nations-League-Halbfinale, das wir gemeinsam mit den Lehrkräften außerhalb des Hostels verfolgten – war die Studienfahrt auf jeden Fall ein Erfolg. Wir als Profil konnten das Konstrukt Brüssel mit der Europäischen Union und ihren verschiedenen Institutionen, das für viele vielleicht weit weg und unnahbar erscheint, deutlich besser verstehen. Die Menschen, die dort arbeiten, wollen etwas verändern und setzen sich engagiert dafür ein. Allein die Erkenntnis, dass „dort oben“ (in den Institutionen) nicht pauschal gesagt „schlimme Menschen“ arbeiten, sondern Menschen, die uns helfen und schützen wollen, war die Reise wert.
Vielen Dank an Herrn Kähler, der spontan eingesprungen ist, und an Herrn Özdemir für das Vertrauen in uns.
Bericht des Sport-Profils:
Vom 2. bis zum 6. Juni war unser 12. Jahrgang vom Sportprofil zusammen mit Frau Hanf und Herrn Hackenberg auf Studienfahrt in Windischgarsten, Österreich.
Am Montag ging es sehr früh los. Wir sind morgens um halb vier losgefahren und hatten eine ziemlich lange Zugfahrt vor uns. Beim Umsteigen haben wir eine Bahn verpasst, weshalb wir mit Verspätung erst am Nachmittag angekommen sind. In Windischgarsten haben wir im Gasthof Kaspar übernachtet. Dort wurden wir gut versorgt und hatten draußen viel Platz zum Fußball oder Spikeball spielen. Am selben Tag ging es schon los mit dem Programm. Wir waren in der Kletterscheune, wo wir gelernt haben, wie man sich richtig abseilt. Wir haben die Gurte und Karabiner kennengelernt und uns an die Höhe gewöhnt. Es war gut, dass wir erstmal drin geübt haben. Am Dienstag waren wir wieder in der Kletterscheune, aber danach sind wir auch raus zum Übungsfelsen gegangen. Dort haben wir uns vom echten Felsen abgeseilt und auch das Klettern und die Zip Lines ausprobiert. Es war eine Mischung aus Spaß und Überwindung, aber alle haben es geschafft.
Mittwoch war dann der Tag, an dem wir Canyoning gemacht haben. Wir haben uns in Wasserfällen abgeseilt, sind über rutschige Steine gerutscht und konnten sogar von einem Felsen in ein Wasserbecken springen. Man wurde komplett nass, aber es hat richtig Spaß gemacht und durch die Neoprenanzüge war es zum Glück nicht kalt. Nachmittags haben wir dann noch am See den Tag ausklingen lassen, sind mit Tretbooten über den See gefahren, konnten schwimmen und haben mit der Rope Swing Saltos und Sprünge ins Wasser gemacht. Am Donnerstag war der große Klettertag. Wir waren den ganzen Vormittag im großen Klettersteig unterwegs. Das war körperlich schon anstrengend, weil wir ziemlich lange unterwegs waren. Wir mussten gut aufpassen, wo wir hintreten, sind über Slacklines und eine Hängebrücke balanciert und haben uns selbst an den Seilen gesichert. Aber es hat sich gelohnt. Die Aussicht war richtig schön und die Zip Lines waren zwischendurch immer gute Abwechslung. Nach dem Klettern ging es dann zum Highlight von vielen. Von einer Brücke konnten wir gesichert an einem Seil runterspringen und durch die Luft schwingen. Wer wollte, konnte sogar rückwärts springen und sogar Herr Hackenberg hat es gewagt, von der Brücke zu hüpfen. Am Freitag ging es dann schon wieder zurück nach Hause. Die Rückfahrt war lang, alle waren ein bisschen platt, aber zufrieden. Insgesamt war die Woche wirklich schön. Wir haben viel ausprobiert, einiges gelernt, mussten uns gegenseitig vertrauen und hatten zusammen eine tolle Zeit.
Lust auf eine unvergessliche Studienfahrt im Jahrgang 12? Dann komm an die SLG!
(Juri Wipo-Profil, Clara Sport-Profil, redigiert von Bl, 23.06.2025)