Philosophie
Philosophieren beginnt mit dem Staunen und schon zu jeder Zeit waren es Philosophen, die das scheinbar Selbstverständliche hinterfragt und angezweifelt haben. Diese Methode war historisch mitunter sehr gefährlich, denn nicht selten wurden dabei weltliche und geistliche Autoritäten infrage gestellt.
Wörtlich übersetzt bedeutet Philosophie „Liebe zur Weisheit“, was zunächst angestaubt klingt, als sei dieses Fach veraltet. Tatsächlich aber hat z.B. die Ethik (die praktische Philosophie) jederzeit Hochkonjunktur, da sie sich mit den Problemen menschlichen Handelns und Zusammenlebens systematisch auseinandersetzt. Die Einrichtung von Ethikkommissionen oder Ethikräten beispielsweise in der Wirtschaft, Wissenschaft und auch der Politik zeigt, dass die Probleme, die dort verhandelt werden, offenkundig nicht mehr nur im Rahmen der fachspezifischen Tätigkeit gelöst werden können, sondern Philosophen benötigen, die als Experten zur Seite stehen. Genau so lebensnah wird Philosophie an der SLG unterrichtet.
Darüber hinaus ist es das übergeordnete Ziel des Philosophieunterrichts, die eigene Reflexionsfähigkeit zu schulen und so Orientierungshilfen im Denken und Handeln zu liefern. Das heißt, dass methodisch im Zentrum des Philosophieunterrichts Frage- und Problemstellungen stehen, welche unsere Schülerinnen und Schüler zum selbstständigen Denken anregen. Dazu gehören ebenso die Fähigkeiten, andere Standpunkte respektvoll wahrzunehmen und kritisch prüfen zu können sowie das eigene Denken reflektiert und begründet zu vertreten.
Zentrale Frage- und Problemstellungen des Faches sind in den Jahrgängen 11 bis 13 zum Beispiel:
Anthropologie:
· Was ist der Mensch und (wie) unterscheidet er sich vom Tier? [Körper & Geist? Sprache?]
Metaphysik:
· Hat der Mensch eine Seele?
· Gibt es ein Leben nach dem Tod?
· „Existiert Gott?“?
Ethik:
· Nach welchen Werten und Normen wollen wir unser Zusammenleben ausrichten??
· Dürfen wir Tiere essen?
· Wie sollen wir mit Embryonen umgehen? [Was ist „gutes“ Handeln?]
Erkenntnistheorie:
· Wie entsteht Wissen?
· Können wir unseren Sinnen trauen?